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Eine Hülsenfrucht mit Potenzial

Seit 2015 produziert New Roots im bernischen Emmental pflanzliche Alternativen zu Käse, Joghurts und Co. Mit der Mission, die Welt ein (Käse-)Stückchen besser zu machen, wird bei New Roots traditionelle Käsekunst neu gelebt und passend zur Saison auch zur Herstellung von veganem Raclette und Fondue eingesetzt. Dabei setzt das Unternehmen neu auf eine lokale Hülsenfrucht mit viel Pflanzenpower: die Lupine.

Vor rund zehn Jahren stürzten sich Alice und Freddy, die beiden Gründer:innen von New Roots, in ein neues Abenteuer: Sie wollten veganen Käse entwickeln und zeigen, dass gewohnter Käsegenuss auch mit pflanzlichen, klimafreundlichen Zutaten möglich ist. Sie vertieften sich in das traditionelle Handwerk der Käseherstellung, lernten von Profis und begannen, pflanzliche Milch zu fermentieren. Was mit einer Vision begann, ist heute eine pflanzliche Molkerei mit einer 4000 m2 grossen Produktionsfläche im Berner Emmental.

Das Handwerk perfektioniert

«Zugegeben: Nicht jedes der ersten Produkte aus der Versuchsküche war geschmacklich ein Hit», erzählt Gründerin Alice Fauconnet im Interview. «Aber heute, Jahre später, haben wir unser Handwerk perfektioniert, ein super Team um uns geschart und kreieren pflanzlichen Käse, den man mit gutem Gewissen geniessen kann», fügt sie hinzu. Die Produkte von New Roots werden dabei genauso hergestellt wie herkömmliche Milchprodukte – denn New Roots setzte von Beginn an auf die altbewährten Techniken der Käserei: die Fermentation und die Reifung. Fauconnet erklärt: «Unsere Produkte werden nach den herkömmlichen Methoden der Fermentation und Reifung hergestellt – einfach mit pflanzlicher Milch. Unsere Maschinen und Prozesse sind damit praktisch identisch mit denen einer traditionellen Käserei.» Zudem hat New Roots gelernte Käser:innen im Team, die ihr Wissen und ihre Erfahrung in die Produktion einbringen.

Eine Hülsenfrucht mit Potenzial
New Roots

Für eine zukunftsfähige Lebensmittelproduktion

Bei New Roots wird traditionelles Käsefachwissen mit innovativen und zukunftsorientierten Biozutaten kombiniert. Als Hauptrohstoff wurden bisher Cashewkerne aus Burkina Faso und Vietnam verwendet. Fauconnet erzählt: «Wir setzen auf effiziente Biorohstoffe, die durch nachhaltige Anbau-, Ernte- und Verarbeitungsmethoden gewonnen werden. Genau darauf basiert auch unsere Unternehmensphilosophie: Nachhaltigkeit, Qualität und Respekt vor der Natur. Dabei ist Bio für uns mehr als nur ein Label – es ist ein Ausdruck unseres Engagements für eine zukunftsfähige und gesunde Lebensmittelproduktion.» Bei Kund:innen scheint das Konzept anzukommen. Die Nachfrage nach den Produkten von New Roots wächst stetig – und ermöglicht es dem Unternehmen damit auch, Zeit und Ressourcen in die Entwicklung neuer Produkte mit innovativen Rohstoffen zu investieren.

Lupine – eine Hülsenfrucht mit Potenzial

In den vergangenen Jahren hat New Roots viel Energie in die Suche nach einem lokalen pflanzlichen Rohstoff gesteckt, der sich als Basis für weitere Produktentwicklungen eignet. Nach langer, intensiver Suche wurde das Unternehmen schliesslich in der Lupine fündig. Fauconnet erklärt: «Die Lupine ist eine Hülsenfrucht mit grossem Potenzial für die Ernährung von morgen: Sie ist proteinreich, wächst auf Schweizer Böden, bindet Stickstoff und hat zudem ein ähnliches Aminosäuren-Profil wie Kuhmilch.» Genau aus diesen Gründen setzt das Unternehmen nun vermehrt auf die heimische Hülsenfrucht. Durch Anbauprojekte mit Schweizer Landwirt:innen fördert New Roots die lokale Landwirtschaft und baut eine neue Wertschöpfungskette in der Schweiz auf. Aus der Lupine hat New Roots eine neue Produktgruppe jenseits der pflanzlichen Käsewelt entwickelt und im Sommer 2025 unter der Submarke Yellow Sunshine die neuen ‘Lupi’ in drei Geschmacksrichtungen auf den Markt gebracht. ‘Lupi’ ist ein fermentiertes Lupinenprotein, das als wertvolle pflanzliche Alternative sowohl für die warme als auch die kalte Küche geeignet ist. Fauconnet erzählt begeistert: «Die ‘Lupi’ sind sehr vielseitig einsetzbar, beispielsweise als proteinreiches Topping auf Salaten, als Spiess auf dem Grill oder auch als Ei-Ersatz in Quiches oder als Rührei. Diese Allrounder sind nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft.»

Lupine trifft Raclette

Auch in der überarbeiteten Rezeptur der pflanzlichen Raclettescheiben von New Roots spielt die Lupine eine zentrale Rolle. «Nach monatelangem Tüfteln hat unser Forschungs- und Entwicklungsteam pünktlich zur Herbst- und Wintersaison 2025 die neue Rezeptur fertiggestellt. Das neue New Roots-Raclette basiert auf unserer selbst hergestellten Lupinenmilch als Protein- und Geschmacksträger. Hinsichtlich der Schmelzfähigkeit und des Geschmacks haben wir damit ein neues Level erreicht», meint Fauconnet stolz. ‘La Raclette Vegan’ kommt damit auf stolze 10 g Protein (pro 100 g) und dank der natürlichen Farbe der Lupine sind die Raclettescheiben zudem schön käsig gelb. Fauconnets Tipp zur Saison: «Racletteöfeli hervorholen, ‘La Raclette’ schmelzen und dazu ein Lupi-Spiessli knusprig braten.»