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Samenfeste Sorten

Die samenfesten Sorten machen die Bäuer:innen unabhängiger und fördern auch die Vielfalt der Natur. Anfang des letzten Jahrhunderts wurden schon die ersten Hybridpflanzen gezüchtet und sehr schnell haben viele Bäuer:innen aufgrund konstanter Ernten auf diese Samen gewechselt. Welche Auswirkungen dies für die Biodiversität hat, wurde erst viel später erkannt.

01.05.2023 Beatrice Coluccia

Vor- und Nachteile von Hybridzüchtungen

Für die Hybridzüchtung werden zwei genetisch unterschiedliche Inzuchtlinien gekreuzt. Die dadurch entstandene F1-Generation ist leistungsfähig, widerstandsfähig und hat die gleiche Grösse. Diese Pflanzensamen müssen jedoch jedes Jahr neu gekauft werden, da man die Samen der F1-Generation nicht weiterverwenden kann. Werden diese trotzdem gesät, spaltet sie sich genetisch wieder auf und die Eigenschaften der F1-Generation tritt nur noch zufällig auf, d. h. die Pflanzen bilden unterschiedliche Formen und Grössen oder keimen teils gar nicht mehr. Dieser deutliche Ertragsverlust ist für die Landwirt:innen wirtschaftlich uninteressant und macht dadurch abhängig von den F1-Hybriden. In der biologischen Landwirtschaft haben die F1-Hybriden teils ihren festen Platz, denn dank ihrer Eigenschaften haben auch die Biobäuer:innen einen grösseren und zuverlässigen Ertrag.

Samenfeste Sorten kann man über Generationen vermehren

Pflanzen aus den Samen von samenfesten Sorten haben die gleichen Eigenschaften und Gestalt wie ihre Elternpflanzen. Diese Sorten können von den Bäuer:innen und Hobbygärtner: innen natürlich und zuverlässig über Generationen vermehrt werden. Jedoch wachsen die Pflanzen nicht immer gleichmässig und sind zuweilen auch krankheitsanfälliger als Hybride. Weil mit samenfestem Saatgut die Biodiversität gefördert wird, werden immer mehr neue robuste Sorten gezüchtet und gelangen nebst alten Sorten in die Verkaufsregale.

Samen

Ungewollte Verkreuzung

Pflanzt man zwei ähnliche Sorten einer Pflanze zu nah beieinander, kann es Einblick – Samenfeste Sorten sein, dass es ungewollt eine Verkreuzung der Sorten gibt. Das passiert, wenn die Insekten nacheinander die jeweiligen Pflanzen bestäuben. Zum Beispiel: Wächst ein Peperoncino zu nah neben einer Peperoni, und die Insekten besuchen zuerst die Peperonciniblüte bevor sie sich auf die Peperoniblüte setzen, dann pflückt man ein paar Wochen später eine scharfe Peperoni.

Samenfeste Sorten als Hobbygärtner:in fördern

Als Hobbygärtner:in empfiehlt es sich beim Kauf von Setzlingen und Samen darauf zu achten, dass es keine F1 gekennzeichneten Pflanzen sind. Bio-Saatgut ist fast immer samenfest. Im Verkaufsregal sind die Samentütchen und auch die Setzlinge von den Hybriden mit F1 gekennzeichnet. Da die samenfesten Sorten meistens nicht gleichmässig wachsen, profitieren die Hobbygärtner:innen davon, dass nicht alles gleichzeitig reift und man dadurch über einen längeren Zeitraum frisches Gemüse immer wieder ernten kann.