Hansi Sommer Fehr, Geschäftsführer viva natura
«Wenn wir uns wohl fühlen, tun es unsere Kunden auch.»
Der Bioladen viva natura blickt zurück auf eine über 40-jährige Geschichte im Zentrum von Schaffhausen. Gegründet wurde der Bioladen im August 1980 von Hansi's Ehepartner Christoph Fehr. Entsprechend stolz berichtet Hansi Sommer Fehr von der Jubiläumsfeier vor zwei Jahren, mit vielen geladenen Gästen. Heute zählt viva natura genau zehn Mitarbeitende und sprudelt vor Herzlichkeit für den Austausch mit den Kundinnen und Kunden im Laden.
Ein Sortiment aus Überzeugung
«Unser wichtigstes Standbein ist die Beratung und der persönliche Verkauf von Früchten und Gemüse an der Theke. Wir haben uns bewusst gegen eine Selbstbedienung entschieden und fördern damit den direkten Austausch und die Kommunikation mit den Kunden. Auch den Käse verkaufen wir bei viva natura im Offenverkauf und nicht verpackt, damit heben wir uns von den Grossverteilern ab.», erklärt Hansi.
Dafür hat viva natura Produkte zur Nahrungsmittelergänzung schon länger aus dem Sortiment genommen. Hier können sie mit dem Vollsortiment der Grossverteilern nicht mithalten, aber das wollen sie auch gar nicht. «Es macht keinen Spass, diese Produkte zu verkaufen, es geht doch im Leben auch um den Genuss.»
Klasse statt Masse
Bis vor einigen Jahren hatte viva natura sehr viele Produkte von unterschiedlichen Marken im Sortiment. Die riesige Auswahl hat die Kunden oft überfordert und wirkte im Laden unruhig. Mittlerweile hat sich viva natura auf bestimmte Marken fokussiert und hat davon aber oft die gesamte Vielfalt an Produkten zur Auswahl.
Früher war Hansi überzeugt, dass Kunden den Grosseinkauf bei einem Grossverteilern mit grösserer Auswahl und Vollsortiment machen. Heute ist er anderer Meinung. «Wir beobachten mit Freude ein Umdenken. Immer mehr junge Familien finden den Weg für ihren regelmässigen Wocheneinkauf zu uns. Samstagvormittag ist bei uns «rappelvoll».»
«Mach es mit Stil oder lass es!»
Während dem letzten grossen Umbau vor 13 Jahren haben wir uns bewusst für eine zurückhaltende und schlichte Einrichtung in Naturtönen entschieden. Die Vielfalt von 4’000 Produkten auf 100 m2 soll im Fokus stehen und mit dem passenden Lichtkonzept auf den Kunden wirken. Das sorgfältig für die Kundschaft ausgewählte Sortiment wird einladend und optisch ansprechend präsentiert.
Kunden bei der Begrüssung oder im Gespräch direkt zu duzen wie dies in der Biobranche oft üblich ist, davon ist Hansi kein Fan. Es gibt jüngere Kundschaft bei denen dies passt, aber eine loyale Kundin im Alter von 74 Jahren salopp mit dem Vornamen anzusprechen, das hat einfach keinen Stil. «Und ohne Stil kann man es doch gleich lassen, oder?
Auf das Team ist stets Verlass
Der Corona Pandemie kann Hansi auch Gutes abgewinnen. Es war eine sehr intensive und strenge Zeit für das gesamte Team. «Bei uns im Laden wird viel gelacht und das konnten wir auch in dieser Zeit beibehalten.» Seit Jahren kann das eingespielte Team aufeinander zählen. «Ohne diese Sicherheit und dieser Zusammenhalt wüsste ich nicht, wo wir heute stehen. Es bereitet mir Freude, so zur Arbeit zu gehen.»
Während der Pandemie haben sie sich für kürzere Öffnungszeiten entschieden und sind nun schon so daran gewöhnt, dass sie es weiter beibehalten möchten. Die Mitarbeitenden schätzen den kürzeren Mittag und den früheren Feierabend. Zudem haben sie sich für eine fünf Tage Woche entschieden. Montags hat der Laden jeweils geschlossen. Zu Hansis überraschen, hat sich seit diesem Entscheid zur verkürzten Woche der Umsatz erhöht.
viva natura und Bio Partner
An Bio Partner schätzt Hansi Sommer Fehr besonders die Bio Puls Daten und die damit gebotene Plattform für die Anliegen der unabhängigen Bioläden. Wenn er Anliegen äussert, fühlt er sich ernst genommen. Bei Kritik wird diese mit offenen Ohren empfangen und er merkt, dass sich daraufhin etwas tut und vieles in Schwung kommt. Generell wünscht er sich bei den Monatsthemen mehr Vorlaufzeit.