Ein lehrreicher und unvergesslicher Tag auf dem Feld

Wussten Sie, dass Leindotter einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität leistet? Dass Linsen zusammen mit einer Stützfrucht einen dichten Pflanzenteppich bilden, um das Unkraut in Schach zu halten? Oder, dass die Züchtung einer neuen Salatsorte mehr als sieben Jahre in Anspruch nimmt? Am Feldtag von Biofarm hatten unsere Mitarbeitenden die Gelegenheit diverse Felder zu besichtigen und bekamen die Eindrücke, Hintergründe und Komplexität direkt von den Profis – den Landwirten vermittelt.

19.06.2021 Karin Ehrler & Alina Lang

Der Feldtag startete auf dem Grüthof in Wildensbuch. Jorge Vasquez und Beatrice Peter betreiben einen Mischbetrieb. Sie bauen Linsen, Leindotter, Bohnen, Lupinen, sowie Hanf, Süsskartoffeln, Randen, Kartoffeln und Rüebli an und haben Legehennen. Alle sind bereit für die Besichtigungen der Felder und freuen sich, viel Neues zu erfahren:

Besichtigung Feld Linsen und Leindotter (Cameline)

Auf dem Linsen- und Leindotterfeld angekommen, erklärt uns Landwirt Jorge, dass sich die Aussaat dieses Jahr als besonders wichtig erwiesen hat. Der Leindotter konnte durch die tiefe Saat besser die trockene Phase Ende März durchstehen und überleben. Leindotter unterdrückt mit seinen Blättern das Unkraut, indem er schnell wächst und tiefe Wurzeln bildet. Er trägt zur Biodiversität bei, da seine Pollen seltene Bienen- und Insektenarten anziehen.

Aus dem Leindotter wird hochwertiges Speiseöl, das Camelineöl, gepresst. Ferner sind auch Leindotter-Samen im Biofarm-Sortiment erhältlich.

In Bezug auf den Anbau von Linsen und Bohnen gehen Landwirte wie Jorge ein recht hohes wirtschaftliches Risiko ein. Einerseits, weil die Erträge vor der Ernte unklar sind – und diese auch gänzlich ausfallen können - und andererseits, da diese landwirtschaftlichen Erzeugnisse nicht dazu berechtigen, Direktzahlungen zu erhalten (Weizen wäre da im Vergleich viel lukrativer).

Vom Feld zu Bio-Saatgut und Pflanzenzüchtung bei Sativa in Rheinau

Seit 1998 setzt sich Sativa für eine eigenständige und gentechnikfreie Saatgutversorgung des biologischen Landbaus und der biologischen Gärtner ein.

Sie reinigen für viele landwirtschaftliche Betriebe die Ernten, denn so, wie die Ernten vom Feld aus den Mähdreschern angeliefert werden, müssen diese zuerst gereinigt und der Fremdbesatz aussortiert werden.

Für diese Prozesse werden komplexe Maschinen, u.a. ein Farb-Sortierer, eingesetzt. Mit diesem Gerät können feine Verunreinigungen aussortiert werden, indem ein Scanner die unerwünschte Farbe erkennt und den in hoher Geschwindigkeit durchrieselnden Rohstoff über einen gezielten Luftstoss herausfiltert.

Sativa engagiert sich in der biodynamischen Neuzüchtung und dem Erhalt von Gemüsesorten und der Saatgutvermehrung. Besonders beeindrucken war, dass die Züchtung einer neuen Salatsorte sieben Jahre und mehr in Anspruch nehmen kann. Die Felder sind in Sektoren aufgeteilt, wo jeweils in einer Reihe von 3x7 Pflanzen die Homogenität der Züchtung erprobt wird. Sativa setzt sich ein für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Sortenvielfalt im Bio-Anbau. Ziel ist es, gesunde Lebensmittel mit Geschmack, Nährwerten und innerer Qualität zu ermöglichen, sowie Saatgut anzubieten, welches allen zugänglich ist und den zukünftigen Bedürfnissen des biologischen Anbaus frühzeitig gerecht wird und darauf eingeht.

Gewonnene Eindrücke mit in den Alltag nehmen

Der Feldtag war für unsere Mitarbeitenden aus den Bereichen Produkt Management, Aussendienst und Kundenservice, äusserst spannend, eindrücklich und lehrreich. Sie alle haben nun ein stärkeres Bewusstsein und Verständnis für Ernteerträge und wissen, wie viel Komplexität und Herzblut dahintersteckt, um die Artenvielfalt in der Schweiz aufrecht zu erhalten.

Vielen herzlichen Dank an Biofarm für die gute Partnerschaft und dass sie uns diesen unvergesslichen Tag ermöglicht hat!

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