Too Good To Go: Neue Kundschaft, weniger Ausschuss

Die grossen Detailhändler sind bereits eingestiegen und werben mit ihrer Kooperation mit Too Good To Go. Wir finden: Too Good To Go passt genauso in den Bioladen, wieso: Über zwei Millionen Benutzer hat die App und in der Schweiz machen bereits über 2 000 unterschiedlichste Betriebe von gross bis klein mit: sie engagieren sich damit gegen Lebensmittelverschwendung, machen Überschüsse zu Umsatz und erreichen eine neue Kundschaft. In der App wird nicht zwischen grossen und kleinen Geschäften unterschieden – Sie werden mit Ihrem Geschäft gleichwertig behandelt wie Grossbetriebe und bekommen ebenso viel Aufmerksamkeit wie diese.

13.02.2020 Susan van Osch

Wie funktioniert die App für Ihren Laden?
Sie melden Ihr Geschäft einmalig bei Too Good To Go an und können sofort loslegen. Sie hinterlegen in der App, an welchen Wochentagen Sie standardmässig eine oder mehrere Too Good To Go - Tüten anbieten wollen und zu welchem Preis.

Diese Einstellungen können Sie jederzeit kurzfristig ändern, wenn Sie mehr oder weniger überschüssige Ware haben, oder andere Öffnungszeiten. Ihr Geschäft wird nun für App-Benutzer sichtbar. An den geplanten Wochentagen stellen Sie jeweils eine oder mehrere Too Good To Go «Überraschungstüten» mit diversen Waren bereit, welche sich nicht mehr zum üblichen Preis verkaufen lassen. Faustregel ist, dass der Tütenpreis ca. ein Drittel vom ursprünglichen Wert beträgt. Gut zu wissen: Es gibt keine Verträge oder Verpflichtungen. Zusätzliche Ausstattung oder Arbeitskräfte sind nicht nötig.

Wie funktioniert die App für Konsumenten?
Der Benutzer, der die App runtergeladen hat, schaut nach, welche Geschäfte in seiner Gegend aktuell Überraschungstüten anbieten und zu welchem Preis. Er weiss nicht, was im Sack drin ist. Hat er etwas gefunden, was ihn interessiert, reserviert er das Angebot und holt es während des angegebenen Zeitfensters im Laden ab.

Das Drüegg in Wädenswil macht seit Ende letzten Jahres bei Too Good To Go mit. Wir haben nachgefragt, wie ihre Erfahrungen sind:

Viele neue Kundengesichter im Drüegg
Sandra Schmidig, Ladenleiterin vom Drüegg, sagt: «Wir machen durchs Band positive Erfahrungen. Bisher kannte kein einziger Kunde, der über die App zu uns kam, den Laden schon. Gerade letzte Woche haben mich zwei Too Good To Go-Kunden angesprochen, wie toll der Laden sei – eine richtige Entdeckung.

Wir füllen den Sack mit ganz unterschiedlichen Waren: Früchte, Salate, Wähe, Patisserie, Kühlprodukte, welche am Angebotstag ablaufen oder auch mal übriggebliebene Weihnachtsware. Als Regel haben wir für uns definiert, dass der ursprüngliche Wert der Ware Fr 21 oder mehr beträgt – unser Angebot geht für Fr 6.90 pro Sack über die Theke.»

Gemäss Too Good To Go kommen drei von vier Nutzer als reguläre Kunden wieder. Und was sind das für Kunden? Sandra Schmidig: «Üblicherweise junge Leute. Meistens schauen sie im Laden nicht schon, was im Sack drin ist.» Sie lacht. «Ich glaube das ist die Schweizer Höflichkeit - Vielleicht haben sie Angst, dass wir es ihnen anmerken würden, wenn ihnen was nicht passt!». Die Bewertungen vom Drüegg in der Too Good To Go App sind gut. 87% der Drüegg-Kunden haben ihre Bestellung mit mindestens vier von fünf Sternen bewertet. Meist ist das Angebot bereits am Vorabend ausverkauft. «Werbung für das Angebot machen wir keine – wir haben nur den Kleber an der Türe. Alles läuft über die App. Die App ist wirklich sehr, sehr einfach aufgebaut. Sofern wir unseren Standard von einem Angebot pro Tag einhalten, müssen wir nicht mal etwas aufschalten, das Angebot wird automatisch angezeigt. Wenn wir mal mehr Ware haben, können wir ganz schnell die Angebotsmenge erhöhen. Zu Weihnachten hat die App uns sogar aktiv nachgefragt, ob wir Spezialöffnungszeiten hinterlegen wollen. Und eigene Feiertage können wir sehr einfach selbst hinterlegen.»

Eine runde Sache, so finden wir. Wo sonst bekommt man mit so wenig Aufwand neue Kunden in den Laden und trägt zu weniger Lebensmittelverschwendung bei?

Und Sie, sind Sie bereits dabei?

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