Sonett Kanisterrücknahme
Sonett: Recycling von Reinigungsmitteln
Sonett ist eine führende Marke für ökologische Reinigungsmittel und Waschmittel und geht dabei weit über blosse Produkteffektivität hinaus. Sonett hat 2019 zusätzlich zu den recycelbaren Verpackungen begonnen, einen Mehrwegkreislauf für die grossen Kanister einzuführen. Die beiden Geschäftsführerinnen Rebecca Kramer und Kerstin Schramm geben Einblicke in diesen Prozess sowie die Herausforderungen und Erfolge, die damit verbunden sind.
Ablauf des Recyclings
Der Recyclingprozess von Sonett ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Von Anfang an hat Sonett darauf geachtet, seine Verpackungen und Flaschen zu optimieren. Frau Schramm erläutert: «Unser Recyclingprozess bei Sonett ist ein geschlossener Kreislauf. Das bedeutet, dass wir nicht nur Mehrwegverpackungen verwenden, sondern auch sicherstellen, dass die Kanister, die wir verwenden, wieder zurückkommen und wiederverwendet werden können. Dies trägt dazu bei, den Einsatz von neuem Kunststoff zu reduzieren und fördert die Nachhaltigkeit unseres Betriebs.»
Der Recyclingprozess von Sonett beginnt mit der Rückführung leerer Kanister und Gebinde. Zwei Hauptwege wurden dafür entwickelt: Zum einen werden die Kanister über Unverpackt- und Bioläden gesammelt, wo spezielle Mehrwegkartons bereitgestellt werden. Zum anderen sammeln auch Grosshändler die Kanister in den einzelnen Läden ein und lagern sie palettenweise, bevor sie zur Weiterverarbeitung zurück zu Sonett transportiert werden. Dort werden sie gründlich geprüft, gereinigt und wieder befüllt. Sollte ein Kanister nicht mehr verwendet werden können, wird er im hauseigenen Schredder zerkleinert und dann beim Flaschenhersteller gewaschen und vermahlen, so dass bei der Produktion neuer Flaschen bis zu 50% vom recycelten Material beigefügt werden kann. Frau Kramer ergänzt: «Wir verwenden auch innovative Techniken wie Sleeves anstelle von klebbaren Etiketten, um den Recyclingprozess zu erleichtern.»
Besonderheiten des Sonett-Recyclings
Was den Recyclingprozess von Sonett besonders macht, ist sein geschlossener Kreislauf und die Verwendung hochwertiger Materialien. Durch die Einbindung von 15 Grosshändlern wird ein kontinuierlicher Recyclingkreislauf in Deutschland, der Schweiz und Österreich aufrechterhalten. Ein weiteres Merkmal ist die Verwendung von hochwertigem HDPE (Polyethylen) für die Kanister, das wiederholt recycelt werden kann, ohne an Qualität zu verlieren, so Frau Schramm. Dies trägt dazu bei, dass die neu hergestellten Flaschen und Kanister einen hohen Anteil an recyceltem Kunststoff aufweisen und somit den Einsatz von Primärressourcen reduzieren.
Entstehung und Reaktionen
Die Idee zum Recyclingprozesses entstand aus der Notwendigkeit, Kunststoff einzusparen und auf die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen zu reagieren. Frau Kramer schwärmt dabei sehr, dass Sonetts Partner die Nachhaltigkeitsbemühungen schätzen und den Recyclingprozess unterstützen. Natürlich erfordert es auch eine gewisse Zusammenarbeit und Flexibilität, denn welcher Grosshändler verfügt mal eben über eine grössere Lagerfläche für leere Kanister, die an Sonett zurückgebracht werden. Trotzdem stösst die Einführung des Prozesses auf positive Reaktionen von Grosshändlern und Unverpackt-Läden, die die Innovation und das ökologische Engagement von Sonett loben.
Auch die Bio Partner Schweiz AG trägt effektive zum Recyclingprozess der Firma Sonett bei. Von Bio Partner sind im letzten Jahr 13’795 leere Kanister an Sonett zurückgeschickt worden.
Herausforderungen und Rückschläge
Die Einführung des Recyclingprozesses brachte auch Herausforderungen mit sich, insbesondere beim Handling und der Lagerung der leeren Kanister. Auch die Aufklärung der Verbraucher über die richtige Handhabung der Gebinde war wichtig, um sicherzustellen, dass die Qualität nicht beeinträchtigt wird. Obwohl es anfangs Rückschläge gab, wurden diese durch kontinuierliche Verbesserungen und Anpassungen am Prozess überwunden. Wo einst 80 % an Kanister nicht wieder verwendet werden konnten, weil sie beschädigt waren, sind es heute nur noch 20 %, die geschreddert werden müssen.
Ergänzend stellt Frau Schramm klar, dass es natürlich auch einige logistische Herausforderungen gab, vor allem in Bezug auf die Lagerung und den Transport der leeren Kanister. Aber Sonett ist diese Probleme Schritt für Schritt angegangen und hat Lösungen gefunden. Zum Beispiel in dem Sonett als Lagererweiterungden Dachboden ausgebaute. Es war ein Lernprozess für alle Beteiligten. So wurde im Jahr 2022 etwa 29,3 Tonnen Kunststoff durch das Sonett-Recyclings System zurück in den Kreislauf gebracht.
Der Recyclingprozess von Sonett zeigt also beispielhaft, wie Unternehmen durch innovative Ansätze und Zusammenarbeit mit Partnern einen Beitrag zur Reduzierung von Kunststoffabfällen leisten können. Durch einen geschlossenen Kreislauf und die Verwendung hochwertiger Materialien setzt Sonett neue Massstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Bereich der Reinigungsmittelindustrie.