Alle Produkte Von Fabas

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«Wir nennen uns gerne die Lobbyisten der Schweizer Hülsenfrüchte»

Das Zürcher Food Start-Up Fabas setzt sich für pflanzliches Protein aus der Schweiz ein. Seit rund 2 Jahren produziert es Hummus, Falafel und Bohnenburger aus Schweizer Hülsenfrüchten proteinreich, gesund und in enger Zusammenarbeit mit Schweizer Landwirt:innen.

01.02.2024 Daniela Dudli

Während ihres Studiums zur Agrarökonomin stellte Fabas-Gründerin Anik Thaler fest, dass die Schweizer Landwirt:innen vom Trend der pflanzlichen Ernährung nicht profitieren, wenn die Unternehmen die Hülsenfrüchte aus dem Ausland importieren. Zwar referierten ihre Professor:innen an der ETH von den Vorteilen von Hülsenfrüchten für die Bodengesundheit, die Biodiversität und ihrem grossen Potenzial für den Wandel des Ernährungssystems. Gemäss Aniks Recherchen schien aber kaum ein Schweizer Landwirt Hülsenfrüchte für die menschliche Ernährung anzubauen. Da die orientalische Spezialität Hummus bei Klein und Gross beliebt ist, beschloss Anik genau dort anzusetzen und es mit dem Anbau von Kichererbsen zu versuchen. Zusammen mit dem Zürcher Bio-Landwirt Lukas Weidmann aus Schlieren begann sie, Kichererbsen anzubauen – ein Novum in der Schweiz –, und produzierte kurz darauf den ersten Schweizer Bio Hummus. Inzwischen bauen zwei Dutzend Landwirt:innen unterschiedliche Hülsenfrüchte für Fabas an.

Fabas Team 1

Im Einsatz für Schweizer Hülsenfrüchte
Mit der Gründung von Fabas wollte Anik Thaler die Schweizer Landwirt:innen am Trend zur pflanzlichen Ernährung teilhaben lassen und mit Taten statt Worten zeigen, dass der Wandel unseres Ernährungssystems möglich ist. Das Bewusstsein für die in Vergessenheit geratenen Hülsenfrüchte bei den Konsument:innen zu schärfen und Kichererbsen, Ackerbohne und Eiweisserbsen wieder salonfähig zu machen, ist ein wesentlicher Bestandteil von der Mission des Fabas Teams.

Der Anbau von Hülsenfrüchten für die menschliche Ernährung in der Schweiz ist nach wie vor Pionierarbeit: Während in der Schweiz jährlich rund 450’000 Tonnen Weizen für die menschliche Ernährung angebaut werden (Quelle: swiss granum), sind es im Vergleich dazu gemäss Schätzungen von Fabas nur ca. 150 Tonnen Hülsenfrüchte, die Schweizer Landwirt:innen derzeit für die menschliche Ernährung anbauen. «Viel zu wenig», findet das Trio von Fabas, das für ihren Einsatz letztes Jahr den Grand Prix Bio Suisse gewonnen hat. «An interessierten Landwirt:innen mangelt es uns nicht. Derzeit haben wir eine Warteliste mit rund 100 Landwirt:innen, die gerne Hülsenfrüchte für Fabas anbauen wollen. Die Herausforderung ist für uns nicht der Anbau von Hülsenfrüchten, sondern der Absatz derselben!», erzählt Anik Thaler. Hülsenfrüchte haben es in der Schweiz nicht einfach. Die Direktzahlungen für Hülsenfrüchte sind nur ca. halb so hoch wie jene für Zuckerrüben und auch die inländische Verarbeitung von Hülsenfrüchten wird nicht unterstützt, wie das beispielsweise für Käse und andere Milchprodukte der Fall ist. Die selbsternannten «Hülsenfrüchte-Lobbyisten» von Fabas setzen sich deshalb aktiv für die Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für Hülsenfrüchte ein und werden nicht müde, jedem und jeder von den Vorteilen von Hülsenfrüchten für die Schweizer Landwirtschaft und auch die Bevölkerung zu erzählen.

Falafel 1

Radikale Preissenkung
Die mangelnde finanzielle Unterstützung der Schweiz beim Anbau von Hülsenfrüchten zeigt sich insbesondere auch beim Absatz der Fabas Produkte, die vollständig in der Schweiz produziert werden und entsprechend teurer sind als die günstig aus dem Ausland importierte Ware mit Zutaten aus aller Welt. «Per Februar 2024 senken wir erstmals unsere Preise und gehen damit auf die vielen Betreiber:innen von Bioläden ein, die uns in den letzten Jahren berichtet haben, dass kaum ein:e Kund:in nicht begeistert ist von unserem Konzept, ihnen aber der Preis schlichtweg zu hoch ist.» erzählt Anik Thaler im Gespräch. «Die Preissenkung können wir uns nur leisten, wenn auch der Absatz steigen. Die Zeit wird zeigen, ob dies die richtige Entscheidung war. Wir hoffen, mit diesem radikalen Schritt zukünftig noch mehr Konsument:innen mit unseren Produkten zu begeistern und Schweizer Hülsenfrüchten so zu mehr Absatz zu verhelfen.»