SONNENTOR
Seit 35 Jahren gute Laune in der Tasse
Johannes Gutmann gründete SONNENTOR 1988 und begann die von vielen verschmähten Kräuter, die vor der Haustür wachsen zu vermarkten. Dabei setzte er ausschliesslich auf Bio-Qualität. Von vielen als Spinner belächelt, bewies er mit seinem Erfolg das Gegenteil. Zum 35-jährigen Jubiläum von SONNENTOR erzählt Johannes Gutmann im Interview wie er stets seine gute Laune bewahrt und wirft einen Blick zurück auf die Erfolgsgeschichte.
«Als ich SONNENTOR gegründet habe war ich arbeitslos und wollte es anders machen als alle anderen. Als Waldviertler wohnt mir eine gesunde Portion Sturheit inne, die hat es mir aber auch stets ermöglicht meine Spinnereien durchzusetzen und mich nicht vom Weg abbringen zu lassen. Zu Beginn habe ich noch selbst an den Mischungen und Produktnamen herumgetüftelt. Heute ist die Hälfte unserer Produkte von unseren Kund:innen inspiriert und unsere Produkt-Artist: innen entwickeln auf der Basis von altem Kräuterwissen moderne Innovationen.»
Wie gelang es Ihnen damals, die ersten Bauernfamilien für Ihr Unternehmen zu gewinnen?
«Ich habe zu den Bäuerinnen und Bauern Kontakte geknüpft und wusste, wer offen für die biologische Landwirtschaft war. Ich begeisterte drei Familien, darunter die Bauernfamilie Zach, mit der Idee, die Vermarktung zu übernehmen. Sie alle hatten selbst dafür kaum Zeit und waren dankbar, dass dies jemand übernehmen wollte. Dadurch, dass die Verpackung zu Beginn ausschliesslich direkt am Hof erfolgte, hatten die Familien eine grössere Wertschöpfung und ich konnte mich auf meine Kernkompetenz – die Vermarktung konzentrieren. So gondelte ich zu Beginn noch selbst mit meinem Stand und den ersten Produkten von einem Markt zum nächsten.»
Mit welchem Produkt gelang der Durchbruch?
«Eines der ersten Erfolgsprodukte war der Gute Laune Tee. Eigentlich hätte er den Namen Morgenmuffel Tee tragen sollen, doch eine Ladnerin machte mich darauf aufmerksam, dass niemand am Morgen gerne an schlechte Laune denken möchte. Zum Glück, denn mit neuem Namen wurde diese Mischung zum bekanntesten Tee in unserem Sortiment. Den Gute Laune Tee trinke ich bis heute am liebsten. Er hilft mir, meine Wurzeln zu bewahren und gleichzeitig mit dem Kopf und den Ideen über den Wolken zu sein.»
Ein Bestandteil des Gute Laune Tees ist die Apfelminze, welche auf dem Hof der Familie Zach wächst. Was gilt es beim Anbau zu beachten?
«Apfelminze ist ein Garant für gute Laune, deshalb ist sie auch Teil dieser beliebten Teemischung. Sie schlägt trotz des rauen Wetters im Waldviertel ihre Wurzeln in die Erde und ist mehrjährig. Das heisst, sie muss nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden. Damit die meist schneller wachsenden Beikräuter der Minze nicht in die Quere kommen und Nährstoffe abziehen, braucht es sorgfältige Handarbeit auf den Feldern.
Doch nicht jedes Kraut ist dem Wetter in diesen Gefilden gewachsen. Deshalb hat SONNENTOR auch Anbaupartner:innen über die Grenzen des Waldviertels, Österreichs und sogar Europas hinaus. So fördern wir mit Anbauprojekten beispielsweise in Tansania oder Peru den biologischen Anbau weltweit.»
Welche Kräuter baut Familie Zach noch an?
«Auch die Ringelblume wächst auf den Feldern der Familie Zach. Es sind rund 100’000 Blüten die behutsam per Hand gepflückt und im Anschluss am Hof getrocknet werden. Doch nicht nur die Ernte braucht viel Zeit. Die Familie vermehrt die Samen selbst, pflanzt diese ein, zieht die Stecklinge selbst heran und pflanzt diese dann am Feld aus – dann beginnt erst die Feldpflege und im Anschluss dann die aufwändige, händische Ernte.
Maria Zach, von der SONNENTOR Familie liebevoll Oma Zach genannt, ist heute über 90 Jahre alt und hat ihr Wissen bereits mit den nächsten Generationen geteilt. So bewirtschaftet Enkelsohn Andreas inzwischen den Hof gemeinsam mit seinem Ehemann Sebastian. Mutter Elisabeth ist auch noch immer aktiv und hilft mit. Alle Generationen leben gemeinsam auf dem Kräuterhof. Der Gute Laune Tee wird zum Teil noch immer auf dem Hof per Hand verpackt.»
Bio Partner gratuliert SONNENTOR zum 35 Jahre Jubiläum!
