Palette – Unverpackt Einkaufen

Palette – Unverpackt Einkaufen

5 Jahre Palette – Unverpackt Einkaufen: Eine Erfolgsgeschichte

Wie aus einer spontanen Idee ein nachhaltiges Ladenkonzept entstand: Die Geschichte von Palette - einem Unverpackt-Geschäft in der Berner Altstadt, welches mit innovativen Ideen eine nachhaltigere Wirtschaft mitgestalten will.

01.03.2023 Palette – Unverpackt Einkaufen

Knapp 6 Jahre ist es her, seit die Idee für Palette – Unverpackt Einkaufen an einem Berner Küchentisch entstanden ist. Das Ziel war die Förderung einer regionalen und nachhaltigen Wirtschaft durch die Gründung eines Unverpackt-Laden in Bern. Kurz darauf folgte das breit abgestützte Crowdfunding und danach viele Hürden, die aus dem Weg geschafft werden mussten. Im Herbst 2017  fand dann die Eröffnung statt – Palette eröffnete an der Münstergasse 18 seine Türe.

Der Laden stiess auf grosses Interesse. In kurzer Zeit konnte eine grosse Stammkundschaft gewonnen werden und täglich besuchen ganz verschiedene Menschen das Geschäft. Ein breites Angebot an unverpackten, biologischen Lebensmitteln, Hygiene- und Pflegeprodukten ermöglicht den Kund*innen auf unnötiges Verpackungsmaterial zu verzichten und nachhaltig produzierte Waren einzukaufen. Für den Einkauf in der Palette bringen Kund*innen eigene Gefässe mit, sei es ein «Stoffsäckli», Bügelglas oder Tupperware. Diese können dann nach Herzenslust mit Pasta, Olivenöl, Reis oder auch Putzmitteln und Duschgels befüllt werden. Wer sich noch ausrüsten muss, findet in der Palette sicher auch das passende Gefäss. Das sinnliche Erlebnis dabei – die Produkte zu sehen, zu hören und zu riechen – ist garantiert. 

Dabei kann genau die passende Menge abgefüllt werden: sei es 5g Senfkörner für das Ausprobieren eines neuen Rezeptes, 200g Kaffee für den Einzelhaushalt oder aber 5kg Haferflocken für den Wochenbedarf einer Grossfamilie oder WG. Der Vorratsschrank zuhause bleibt so übersichtlich und auch der Foodwaste von zu viel gekauften, oder zuhinterst im Schränkli vergessenen Produkten wird massgeblich reduziert. Am Dienstag und am Samstag kann der Einkauf mit frischen Produkten auf dem Berner Märit ergänzt werden. Bei der Wahl des Sortiments werden – wenn immer möglich – lokale Produzenten bevorzugt.  Dies spart aufwändige Transportwege und fördert die lokale Wirtschaft. Viele Produkte werden sogar eigens mit dem Lastenvelo in Bern und Umgebung abgeholt. Kommen Produkte von Übersee, setzt Palette auf glaubwürdige Lieferanten, welche nebst biologischem Landbau auch faire Arbeitsbedingungen einfordern. Angemessene Preise sollen die Deckung realer Aufwände in der Bio-Produktion, Lieferung und Verkauf der Güter gewährleisten und gleichzeitig den Einkauf einer breiten Bevölkerungsschicht ermöglichen. Schliesslich möchte Palette durch Informationen in verschiedenen Medien und Veranstaltungen die Möglichkeit zum Austausch in nachhaltigkeitsrelevanten Themen bieten.

Während das Team zu Beginn aus wenigen freiwilligen Mitarbeiter*innen bestanden hat, kann mittlerweile ca. 20 Mitarbeiter*innen ein fairer Stundenlohn bezahlt werden. Nach der Gründung einer Genossenschaft wurde auch ein sogenanntes Mitgliederabo eingeführt. Das Mitgliederabo soll die Solidarität zwischen Produzent*innen und Konsument*innen verbessern und diese näher zusammenbringen.

Genossenschafter*innen können ein Mitgliederabo lösen – mit dem Abo haben sie 20% Rabatt auf das gesamte Palette-Sortiment. Die Mitgliederbeiträge ermöglichen es, unabhängiger zu werden, indem ein Teil der Fixkosten unabhängig vom Umsatz gedeckt werden. Ausserdem geben sie sowohl dem Laden, wie auch den Produzent*innen eine gewisse Planungssicherheit, so können zum Beispiel eine fixe Menge an Linsen bei Produzent*innen vorbestellt werden. Sowohl mit dem Konzept als Laden generell, wie auch mit dem Mitgliederabo wird kein Gewinn erwirtschaftet. Sollte am Ende etwas übrigbleiben, bestimmen alle Genossenschafter*innen gemeinsam in welches Projekt das Geld reinvestiert wird. Nun feiern wir dieses Jahr 5 Jahre Palette – Unverpackt Einkaufen. Das  heisst nicht nur fünf Jahre geschäftiger Ladenbetrieb im Schatten des Berner Münsters, sondern auch 5.5 Tonnen Haferflocken, 40 kg Paprika und 5'000 Liter Olivenöl die verkauft wurden! Wir haben aber nicht nur viele unverpackte Produkte verkauft, sondern auch eine Genossenschaft gegründet, Bekanntschaft mit unzähligen tollen Projekten und Produzent*innen gemacht und immer wieder spannende Gespräche mit Kund*innen geführt.

Für die 5 Jahre möchten wir uns bei allen bedanken, die uns unterstützen, an das Projekt glauben, neue Ideen liefern oder einfach auch nur alle zwei Wochen ihre Ölflaschen bei uns auffüllen. Unser gemeinsamer Weg, den wir alle zusammen nun schon fünf Jahre gehen, wird weitergehen und Ideen weitergesponnen.