Zitronenbaum (Bio Suisse)

Zitronenbaum (Bio Suisse)

Bio-Knospe übernimmt soziale Verantwortung

In der Schweiz unterstützt Bio Suisse die Branche bei einer fairen Preisbildung. International legt der Verband grossen Wert auf die Kontrolle sozialer Anforderungen.

01.09.2024 Bio Suisse

Die Knospe von Bio Suisse steht nicht nur für Ökologie und Tierwohl, sondern zunehmend auch für soziale Anforderungen und Fairen Handel. Schon seit 2012 gibt es in den Richtlinien von Bio Suisse einen Verhaltenskodex, welcher die Marktpartner aus Landwirtschaft, Handel und Verarbeitung unter anderem zu einer partnerschaftlichen Preisbildung auffordert. Fühlt sich ein Teilnehmer dabei ungerecht behandelt, kann er die eigens dafür eingerichtete Ombudsstelle anrufen.

Richtpreise als Grundvoraussetzung

Bio Suisse unterstützt die Bio-Branche bei diesem Prozess auch durch aktuelle Marktinformationen auf bioaktuell.ch. Nur wenn alle über dieselben Marktinformationen verfügen, können faire Preisverhandlung stattfinden. Weiter organisiert Bio Suisse Branchengespräche, bei denen unter anderem Richtpreise festgelegt werden. Diese dienen bei Rohprodukten als preisliche Orientierungshilfe, etwa wenn ein Bauernbetrieb Weizen in die Mühle liefert.

Handschlag (Thomas Alföldi, Fibl)

Wichtiger direkter Kontakt

Ein wichtiger Aspekt für eine faire Preisbildung ist auch der direkte Kontakt zwischen Bäuerinnen und Bauern, Verkäuferinnen und Verkäufern sowie Konsumentinnen und Konsumenten. Dieser geschieht am besten in der Vermarktung via Bioläden, Hofläden und Marktstände.

Bio Suisse Anforderungen auch für internationale Betriebe

Bio Suisse erlaubt den Import von Lebensmitteln, die nicht oder nicht in genügender Menge in der Schweiz produziert werden können. Aktuell gibt es im Ausland rund 2900 Produzenten in 73 Ländern, die unter den Richtlinien von Bio Suisse produzieren. Diese garantieren ein Vollsortiment mit der Bio-Knospe und müssen gleich strenge Vorgaben erfüllen wie Schweizer Betriebe. Auch sie werden jährlich durch unabhängige Kontrollstellen überprüft.

Soziale Anforderungen streng kontrolliert

Besonderen Wert legt Bio Suisse dabei auf die Einhaltung von sozialen Anforderungen zum Schutz der Arbeitnehmenden. Dazu hat der Verband bislang über 100 Kontrolleure und Kontrolleurinnen in Spanien und Italien für Sozialaudits ausgebildet. Diese interviewen nun Arbeitnehmende, kontrollieren deren Lohnabrechnungen, Verträge und Arbeitszeiten und überprüfen das Arbeitsumfeld auf Sicherheit, Gesundheit und Hygiene. Ziel ist, diese Sozialaudits weltweit auf Bio-Knospe-Betriebe auszuweiten.